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COVID-Präventivmittel als Nasenspray sind endlich in der Entwicklung

Covid gilt als Impulsgeber für klinische Innovationen. Aber für eine Krankheit, die in der Nase beginnt, gibt es weder Medikamente noch Impfstoffe, die intranasal verabreicht werden. Die Abtötung des Virus, bevor es in die unteren Atemwege gelangt, könnte schwere Erkrankungen verhindern. Ein intranasaler Impfstoff könnte dies erreichen, indem er das Immunsystem im Nasenschleim stimuliert. Und intranasale Behandlungen, wie Antikörper oder niedermolekulare Virostatika, könnten das Virus stoppen, bevor es genügend Zellen infiziert, um Krankheiten zu verursachen. Geimpfte Beschäftigte im Gesundheitswesen könnten beispielsweise nach einer Exposition einen Sprühstoß eines virusabtötenden Nasensprays nehmen, um sich vor einer durchschlagenden Infektion zu schützen.

Warum gibt es dann noch keine intranasalen Arzneimittel? Die Hersteller von Arzneimitteln bevorzugen aus verschiedenen Gründen injizierbare Impfstoffe und Behandlungen. Unsere Muskeln haben viele Blutgefäße, so dass Injektionen in die Arme vielleicht der schnellste Weg sind, um immunstimulierende Impfstoffe und therapeutische Antikörper in den Blutkreislauf zu bringen. Von dort aus können sich diese Moleküle ihren Weg in die Atemwege (und andere Systeme) bahnen, wo das COVID-Virus seine schmutzige Arbeit verrichtet. In ähnlicher Weise werden Tabletten schnell in unseren Blutkreislauf aufgenommen. Damit bestehende Medikamente oder Impfstoffe intranasal wirken können, müssen sie möglicherweise neu formuliert und getestet werden. Aber ein Nasenspray könnte Vorteile haben, die Injektionspräparate und Tabletten nicht haben: direkte Verabreichung an den ersten Ort der Infektion.

Mehrere nasale Impfstoffe befinden sich derzeit in der klinischen Erprobung. Intranasale Mittel zur Vorbeugung und Behandlung befinden sich ebenfalls in der Entwicklung. Ein Wissenschaftler der Universität Houston hat beispielsweise in Tiermodellen von COVID gezeigt, dass ein intranasales Antikörperspray die Viruslast zu verringern scheint; das von ihm mitgegründete Biotech-Unternehmen arbeitet an klinischen Versuchen. Je nachdem, wie sich diese Methoden bewähren, könnten wir neue Hilfsmittel für das Leben inmitten dieser weit verbreiteten Krankheit erhalten.

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